Kulturfabrik Kampnagel bietet Antisemitin ein Podium

Zamzam Ibrahim verglich die israelische Politik mit den Verbrechen der Nationalsozialisten

In der renommierten Hamburger Kulturfabrik Kampnagel soll vom 25. bis 27. Januar eine Diskussionsreihe mit dem Titel »Fokus Klimagerechtigkeit: How low can we go?« (deutsch: Wie tief können wir sinken) stattfinden.

Zamzam Ibrahim Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Die britisch-somalische Aktivistin Zamzam Ibrahim wird zum Beginn des künstlerischen Klimagipfels sprechen. Amelie Deuflhard, die Intendantin von Kampnagel, sieht die 29-Jährige als geeigneten Gast, da sie in den letzten zehn Jahren als Vertreterin von Studenten und jungen Menschen für verschiedene Themen in den Bereichen soziale Gerechtigkeit, Bildung und Umwelt gekämpft hat.

Stefan Hensel, der Antisemitismusbeauftragte von Hamburg, betrachtet die Einladung jedoch als Skandal. Ibrahim ist eine bekannte und entschlossene Unterstützerin von BDS, die offen antisemitische Ansichten vertritt und das Existenzrecht Israels leugnet. Ibrahim hat sich nach ihrer Wahl zur Präsidentin der britischen Studentenvertretung NUS öffentlich für einen Boykott Israels ausgesprochen.

Laut Untersuchungen der „Welt“ hat die Aktivistin im iranischen Staatsfernsehen behauptet, dass Israel im Gazastreifen einen „Völkermord“ und eine „ethnische Säuberung“ durchführt. Laut dem Blatt soll sie bereits zuvor die Politik Israels mit den Straftaten der Nationalsozialisten verglichen haben.

Aus diesem Grund fordert Stefan Hensel, die Intendantin von Kampnagel, Deuflhard, und der Kultursenator Carsten Brosda (SPD), Zamzam Ibrahim von der Veranstaltung auszuladen. Laut dem „NDR“ hat der Kultursenator daraufhin nach einem Gespräch mit Deuflhard gesucht. Die Intendantin hat ihm versichert, dass sie sich gegen antisemitische Aussagen einsetzen würde und dass der Fokus der Veranstaltung auf den Klimawandel liege. Deuflhard wusste von Zamzam Ibrahims Ansichten, hatte sie jedoch nicht als Antisemitin angesehen.

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Volker Beck, teilt diese Bewertung nicht mit. Nicht antisemitisch ist palästinensisch. Aus diesem Grund kann ich die Aussagen von Intendantin Amelie Deuflhard nicht verstehen. Er schreibt, dass Deuflhard in ihren öffentlichen Aussagen den israelbezogenen Antisemitismus als „Israelkritik“ interpretiert.

Beck betrachtet die Aussage, dass Zamzam Ibrahim nicht über den Nahost-Konflikt, sondern über den Klimawandel spricht, als irrelevant. Laut Greta Thunbergs Äußerungen scheint dies naiv und unwissend zu sein. Der Präsident des DIG äußerte, dass er weder Houston Stewart Chamberlain von der Gesellschaft für Rosenzucht über den Wurzelwuchs noch Alfred Rosenberg von der Gesellschaft für Archäologie über die Dorische Säulenordnung hören möchte.

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