Er machte Fotos einer angeblich erlaubnisfreien Waffe und teilte es in sozialen Netzwerken. Das Ergebnis: ein Besuch von der Polizei. In der Wohnung des 60-Jährigen nahe Künzelsau (Baden-Württemberg) fanden die Beamten dann gleich mehrere Waffen und einige Kisten Munition. Die Funde fielen teilweise unter das Waffen-, das Kriegswaffenkontroll- und das Sprengstoffgesetz. Die Waffen wurden beschlagnahmt, der mutmaßliche Besitzer erkennungsdienstlich behandelt und auf freien Fuß gesetzt. Er muss nun mit entsprechenden Anzeigen rechnen.“ Gewalttätig bis terroristisch“

Die Polizei vermutet, dass es sich bei dem 60-Jährigen um ein rechtsextremistisches Mitglied der sogenannten „Reichsbürger“ handelt. Diese Bewegung ist in Kleinstgruppen zersplittert und glaubt daran, dass das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 noch existiert. Die Bundesrepublik Deutschland und ihre Gesetze erkennen sie nicht an.

Dementsprechend oft kommen Mitglieder dieser Gruppierung mit dem Staat in Konflikt. Laut deutschen Ermittlern gingen bisher rund 13.000 Straftaten auf die Rechnung der „Reichsbürger“, davon 750 Gewaltdelikte. In 700 Fällen richteten sich die Taten gegen Behördenmitarbeiter. Nach Einschätzung des Bundeskriminalamtes (BKA) könnte von der Gruppe äußerste Gewalt bis hin zu terroristischen Aktionen erwartet werden. Erst im Oktober vergangenen Jahres eskalierte eine Razzia bei einem Reichsbürger im fränkischen Georgensgmünd (Bayern). Ein 49-jährige Jäger eröffnete das Feuer auf die Beamten, drei Polizisten wurden teilweise schwer verletzt, ein vierter starb.

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